Was ist Karate?

Karate-Do ist eine traditionelle japanische Kampfkunst, deren Ursprünge über das chinesische Kung-Fu der Shaolin-Mönche bis hin zu Übungen buddhistischer Mönche aus Indien zurückreichen. Der Zusatz "Do" bedeutet frei übersetzt soviel wie "Weg" oder "Lehre" und unterstreicht unsere Wahrnehmung des Karate als Kampfkunst, im Gegensatz zu einem Kampfsport. Dieser Unterschied mag Außenstehenden nicht sofort klar erscheinen, denn auch als "Kunst" ist Karate nach westlichen Maßstäben wegen des erforderlichen körperlichen Einsatzes nicht unbedingt leicht von Sport abzugrenzen: Wie bei vielen anderen Sportarten muss man sich dennoch körperlich betätigen und kommt dabei durchaus leicht ins Schwitzen.

Das Wort Kampf steckt zwar ebenfalls in "Kampfkunst", jedoch ist die Natur des Karate absolut friedfertig und es geht niemals darum anderen Schaden zuzufügen!

Im Karate Dojo Melle lehren und üben wir Karate nicht, damit man möglichst schnell einen hohen Gürtelgrad erlangt oder Wettkämpfe gewinnt, sondern weil es eine besondere Form der Arbeit an sich selbst ist: Wer sich auf den Weg des Karate begibt, schult zwar seinen Körper, indem er Techniken und Formen übt und perfektioniert, jedoch ist das eigentliche Ziel, seinen Charakter zu formen und zu verbessern. Und dieser Weg ist ein Kreis, da selbst die größten Meister sich nicht anmaßen werden sich selbst als "perfekt" zu bezeichnen - es gibt immer etwas zu verbessern!

Die eigentliche Besonderheit des Karate besteht dann letztlich darin, dass es durchaus großen Spaß macht auf diese Weise an sich selbst und seinen Techniken zu arbeiten und sie zu verbessern. Karate wird zuweilen auch als "Meditation in der Bewegung" bezeichnet. Dies kann so verstanden werden, als daß man über sich selbst und seinen Körper reflektieren muss. Dazu sind durchaus Konzentration, Disziplin und ein gewisser Ehrgeiz erforderlich, es führt aber dazu, dass man für die Dauer seines Trainings "abschalten" kann, innere Ruhe findet und diese Eigenschaften kultiviert.

Die oft als streng wahrgenommene Disziplin, die man im Karate findet, begründet sich ebenfalls durch das Wesen als Kampfkunst: Bei den erlernten Techniken darf man nie vergessen, dass sie für eine Anwendung im Kampf gedacht sein können und somit potentiell gefährlich, sogar tödlich, sein können. Ohne ausreichende Disziplin, Konzentration und Selbstbeherrschung wäre es letztlich nicht möglich, gefahrlos mit einem Partner zu trainieren, ohne sich oder den anderen ernsthaft zu verletzen. Verletzt man seinen Trainingspartner ernsthaft, schadet man sich zudem selbst, denn man kann mit ihm nicht mehr trainieren.